Unser Ort.
Das heutige Kleinolbersdorf-Altenhain ist der flächenmäßig zweitgrößte Stadtteil von Chemnitz. Bis zum 31.März 1974 waren die beiden Orte Kleinolbersdorf und Altenhain eigenständige Gemeinden. Am 1. Januar 1997 wurde unser Ortsteil ein Stadtteil von Chemnitz.
Eine erste Urkundliche Erwähnung von Altenheyn geht auf das Jahr 1317 zurück, als ein gewisser Ullrich von Ywan seine Waldung von Altenhain an das Kloster Chemnitz verkauft hatte. Später, um 1331, fand sich auch ein Eintrag wo aus dem Ortsnamen zunächst Aldenhayne wurde. Wann genau die heutige Schreibweise übernommen wurde ist nicht genau überliefert.
Zwei bekannte Baumeister aus Altenhain müssen noch kurz erwähnt werden. Dies sind Johann Traugott Lohse (1760 – 1836), welcher als bekannter Kirchen- und Fabrikhaus Architekt tätig war, sowie Christian Friedrich Uhlig (1774 – 1848). 1998 wurde die Straße im neu angelegten Wohngebiet in Altenhain zur Baumeister-Uhlig-Straße gewidmet, um den Kirchenbaumeister zu ehren.
Zum Reiterhof..
Aufgrund einer Recherche im Archiv des Bauamtes der Stadt Chemnitz konnten einige alte Akten zum ehemaligen Lehngut eingesehen werden. Obwohl das Gut nachweislich wesentlich älter ist, wurden im Archiv die ältesten Unterlagen aus dem Jahre 1892 gefunden. Damals gab es mit Datum vom 24.10.1892 ein Erinnerungsschreiben zu einem angemeldeten Bauvorhaben an den damaligen Lehngutbesitzer Bruno Edmund Rost.
Weitere Unterlagen wurden wie folgt gefunden:
1893:
Baugenehmigung zum Bau eines Aussichtsturmes, Beschluss der königlichen Amtshauptmannschaft vom 07.April 1893.
1899:
Einreichung einer Bauzeichnung am 22.11.1899 zum Einbau einer Esse im Stallgebäude Nr.1, mit Genehmigung vom 04.01.1900.
1916:
Wiederaufbau der abgebrannten Scheune und des Seitengebäudes im Grundstück nach entsprechenden Bauzeichnungen, Genehmigung am 23.05.1916 erteilt.
1924:
Bauantrag vom 24.09.1924 zum Bau eines Geräte- und Maschinenschuppens mit Bauzeichnung einer Scheune vom 17.09.1924. Weitere Unterlagen dazu fanden sich nicht.
1936:
Genehmigung zum Bau von 2 Grünfuttersilos auf dem Grundstück Ortslage Nr.1, der Abnahmebescheid vom 21.09.1937 liegt sogar ebenfalls vor.
1937:
Genehmigung zum Einbau einer 39m² großen Landarbeiterwohnung ohne Keller im Dachgeschoss des Wohnhauses, Zugang über separate Außentreppe am Giebel.
Genehmigung mit der Auflage ein Schneefanggitter über der Eingangstür zu bauen, am 20.11.1937 erteilt.
1948:
Planung zum Abriss des Aussichtsturmes, Erneuerung des Giebels vom Wohnhaus aufgrund Kriegsschaden, sowie Reparatur des Giebels am kleinen Wasserhaus (Anbau mit ehem. Turm)
1950:
Genehmigung zum Einbau eines Schornsteins mit Datum vom 01.11.1950
1952:
Baugenehmigung für den Neubau eines Seitengebäudes, dieses wurde später zur Genehmigung für einen Rinderstall in den Maßen 14,20 x 8,26m erteilt, heute Pferdestall.
In den anschließenden Jahren bis zur Zeit der Wende wurde der Hof von der damaligen LPG “Goldene Ähre” genutzt, es wurden Rindviecher gehalten und die Scheunen für die Lagerung von Heu und Stroh genutzt.
Im Wohnhaus wurden im Erdgeschoss Küche und Speiseraum für die Belegschaft genutzt. Als Mitte der 90’er Jahre der letzte Mieter auszog, wurde der Hof zunächst mehr und mehr dem Verfall preisgegeben. Glücklicherweise kam 1998 wieder etwas Leben auf den Hof, als Gerd Leichsenring mit seinem Reitstall aus dem Zeisigwald hierher zog.
Noch im selben Jahr wurde der Reitsportverein (PSVAltenhain) gegründet.